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Dieser Bezug des Themas zu einem selbst, zu eigenen Interessen, Praktika, Problemen, Erfahrungen machen ein Denken in einem „Bigger Picture“ möglich. Daraus dann Fragen abzuleiten und auch mal ChatGPT Fragen generieren zu lassen statt Antworten und zu sehen, wie viel eigentlich mit dem Interessengebiet verbunden ist; Unterstützung dabei, Forschungslücken zu erkennen, weiter zu recherchieren und aus verschiedenen Sichtweisen zu argumentieren (kann man auch super mit ChatGPT mit dem Prompt: „Stelle dir vor du wärst ein oder eine XX. Wie würdest du zu Thema XX stehen?“.) Wenn Seminararbeiten wirklich zum Herzensprojekt werden und man sie nicht nur für den Lehrenden schreibt (der es sich vielleicht mal grob durchliest), sondern vielmehr für eine große wissenschaftliche Community oder für Leute aus der Praxis, dann läuft dieser wissenschaftliche Prozess und diese Neugier zu forschen wie von selbst.  

Und sich auch im Seminar auszutauschen und wirklich auch zu versuchen, die anderen vom Thema zu überzeugen, wie man auf das Thema gekommen ist und warum, was quasi die „Story“ bzw. der eigene Bezug dazu ist und auch welche Bücher und Journals gelesen wurden und was einem Neues aufgefallen ist. Ich nehme in der Zeit von „Digital Detox“ auch sehr gerne die Bücher, die mich inspirieren, für andere zum Reinschauen mit. Auch interaktive Auseinandersetzungen werden wichtiger, Präsentationen, Interviews mit Expertinnen und Experten aus dem Fachgebiet und auch beispielswiese Podcast-Formate. Wenn man etwa einen kreativen Podcast aus seiner Seminararbeit macht, wird der vielleicht gehört und hat einen größeren Nutzen für die Community.  

Natürlich hat KI auch ihre Schwächen: ChatGPT liefert manchmal unsichere Quellen, oberflächliche Texte oder verliert nach längeren Gesprächen den Faden. Zudem generiert KI oft Inhalte, die plausibel klingen statt faktisch korrekt zu sein. Doch genau hier liegt eine große Lernchance: Studierende können lernen, diese Schwächen zu erkennen, kritisch mit den Vorschlägen umzugehen und die KI als Werkzeug zu hinterfragen. Ein gutes Beispiel: Während des Schreibprozesses können Studierende KI-Konversationen dokumentieren und im Anhang ihrer Seminararbeit reflektieren. Welche Fragen haben sie gestellt? Welche Antworten waren hilfreich – und wo musste die KI korrigiert oder ergänzt werden? Diese Reflexion macht den eigenen Denkprozess transparent und zeigt, wie KI verantwortungsvoll genutzt werden kann.  

Je digitaler unsere Welt wird, desto wichtiger ist es, Studierenden Freude an ihrem eigenen Lernprozess zu vermitteln. KI-Tools können dabei eine wertvolle Unterstützung sein– nicht als Ersatz für Originalität, sondern als Begleiter auf dem Weg dahin (ein Werkzeug, mit dem man im Dialog arbeiten kann). Lehrende und Studierende müssen gemeinsam lernen, diese neuen Möglichkeiten kreativ zu nutzen und so eine neue Lernkultur zu schaffen, die Theorie und Praxis miteinander verbindet. Das Ziel eines Seminars sollte nicht nur eine gute Seminararbeit, sondern ein tieferes Verständnis und eine Begeisterung für das eigene Thema sein – der Weg ist das Ziel!  

Für Studierende Für Lehrende 
Nutze KI als Sparringspartner: Lasse dir Fragen stellen, statt nur Antworten zu erhalten.  Fördere die Dokumentation und Reflexion des Arbeitsprozesses (z. B. durch Journale oder Anhangsberichte). 
Konzentriere dich auf dein Interesse: Warum inspiriert dich das Thema?  Schaffe Raum für Diskussionen über KI und ihre Grenzen – in der Lehre und Forschung. 
Arbeite mit interaktiven Formaten: Interviews, Podcasts oder Felduntersuchungen.  Setze auf prozessorientierte Bewertungen: Der Weg ist genauso wichtig wie das Ziel. 

Wichtige Fragen im Prozess: 

• Warum fasziniert mich dieses Thema? 

• Was ist meine eigene Meinung zum Thema? 

• Gibt es persönliche oder berufliche Erfahrungen, die mein Interesse geweckt haben? 

• Welche Problemstellungen oder Fragen interessieren mich? 

• Was sagt die wissenschaftliche Literatur bzw. Experten und Expertinnen dazu? 

• Welche Bücher, Papers usw. würde ich anderen empfehlen? 

• Welche Relevanz hat mein Thema für mein Fachgebiet? 

• Welche Methode passt zur meiner Untersuchung?  

• Was möchte ich meinen Leser*innen mitgeben? 

• Welche Ideen könnten andere Forschende oder Praktiker*innen aufgreifen? 

• Welche Rolle hat ChatGPT in meinem Arbeitsprozess gespielt? Habe ich sie kritisch überprüft und eigenständig weiterentwickelt? 

• Habe ich meine Eigenleistung klar von der Unterstützung durch die KI abgegrenzt und richtig zitiert? 

• Wie präsentiere ich mein Thema anschaulich und nachvollziehbar? 

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