BLuE Das inklusive Hochschulprogramm der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig Hier macht niemand blau!
Von Valerie Leitner, Anna-Sophie Pogany, Verena Hawelka & Maria Kreilinger
Wer bin ich?
Hallo, ich bin Anna! Ich studiere an der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig in Salzburg. Was daran besonders ist? Ich will es dir erzählen. Aber dazu muss ich ein bisschen ausholen.
Seit jeher habe ich mir in der Schule ein bisschen schwergetan. Das Lernen ging oft nicht so leicht von der Hand und zweifelsohne habe ich mehr Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung aufbringen müssen als viele meiner Schulkamerad*innen. Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich eine diagnostizierte Lernschwäche habe. Ob ich mich je davon habe bremsen lassen? Natürlich nicht. Trotzdem haben sich im Verlaufe meines Lebens – vor allem im Rahmen meiner Schul- und Berufsausbildung – immer wieder Hürden ergeben, mit denen ich zu kämpfen hatte. Zwar habe ich eine Teillehre im Einzelhandel abgeschlossen, eine Zukunft habe ich für mich in diesem Bereich aber nicht gesehen. Als ich schließlich auf das BLuE-Programm der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig gestoßen bin, haben sich mir unvermittelt neue Perspektiven eröffnet. Es ist dies ein Hochschullehrgang, der es jungen Menschen mit kognitiver und/oder psychischer Beeinträchtigung ermöglicht, zu studieren.
Auch wenn ich mich in meiner Euphorie zunächst etwas bremsen wollte – schließlich wusste ich ja nicht, ob ich als Studierende dieses Programms überhaupt in Frage kommen und letztlich aufgenommen werden würde – entstanden aufregende Bilder in meinem Kopf. Ich als Studierende, die sich gebannt verschiedene Lehrveranstaltungen zu Gemüte führt, um im Anschluss mit ihren Studienkolleg*innen einen Kaffee in der Mensa zu schlürfen – oh ja, da habe ich mich gesehen! Dass mir aber mit dem BLuE-Programm gänzlich neue berufliche Perspektiven eröffnet würden, war das eigentliche Nonplusultra für mich. Ich musste mich unbedingt bewerben.
Was ist dieses BLuE-Hochschulprogramm nun aber eigentlich?
Das inklusive Hochschulprogramm BLuE („Bildung, Lebenskompetenz und Empowerment“) der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig in Salzburg richtet sich an Studierende mit kognitiver und/oder psychischer Beeinträchtigung. Die Ausübung eines Lehramts ist kein explizites Ziel dieses Hochschulprogramms. Vielmehr versteht dieses sich als Vorbereitung auf ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben sowie eine berufliche Ausbildung für die Sparte pädagogische Assistenz, wobei auch berufliche Vorbereitung für Assistenz in Tourismusberufen, Assistenz im Dienstleistungsbereich und Assistenz für Bürotätigkeiten möglich ist. Eine Teilhabe am hochschulischen Lernen und Arbeiten wird ermöglicht.
WIE ist BLuE organisiert?
BLuE ist als vierjähriges Bildungsangebot konzipiert, welches in folgende Abschnitte gegliedert ist:
- Jahr: Eingangsphase und Orientierung
- Jahr: Grundbildung individueller Basiskompetenzen
- Jahr: Individuelle Schwerpunktbildung
- Jahr: Vertiefung im Schwerpunkt und Berufsübergang
Der Abschluss des Hochschullehrgangs wird durch die Aushändigung eines BLuE-Zertifikats bestätigt. Insgesamt werden acht Studienplätze angeboten, wobei jedes Jahr eine Ausschreibung von zwei Studienplätzen stattfindet. Jene Personen, die die Aufnahmevoraussetzungen erfüllen und in das BLuE-Programm aufgenommen werden, werden als BLuE-Studierende bezeichnet.
Im Rahmen des BLuE-Programms besuchen die Studierenden reguläre Lehrveranstaltungen, wobei sie diese vorab individuell nach eigenem Interesse und auch in Abstimmung mit dem Praktikum (dazu später mehr) auswählen. Ergänzend wird jedes Semester ein Arbeitspraktikum absolviert, das ebenso auf Grundlage des persönlichen Interesses vereinbart wird. Parallel zu dieser am praktisch-wissenschaftlichen Arbeiten orientierten Seite des BLuE-Programms beteiligen sich BLuE-Studierende an diversen Aktivitäten der Hochschule und des gemeinschaftlichen Lebens.
Das gesamte Studium hindurch werden BLuE-Studierende von ihrem eigenen Team, das aus mehreren Tutor*innen besteht, unterstützt. So werden etwa gemeinsam Stunden- und Wochenpläne erstellt. Die Aufgabe eine*r Tutors*in besteht darin, den*die BLuE-Studierende*n in Hinblick auf eine konkrete Lehrveranstaltung zu unterstützen. Jede Lehrveranstaltung des*der BLuE-Studierenden wird sohin von einem*r eigenen Tutor*in begleitet, die den*die BLuE-Studierende*n bei der Umsetzung der in dieser Lehrveranstaltung anfallenden Arbeitsaufträge unterstützt. Zu diesem Zweck findet in aller Regel einmal wöchentlich ein Treffen zwischen dem*r Tutor*in und dem*der BLuE-Studierenden statt, in dessen Rahmen sich gemeinsam mit dieser Lehrveranstaltung befasst wird. Diese wöchentlichen Treffen dienen aber nicht ausschließlich dem gemeinsamen Arbeiten; vielmehr geht es auch darum, in regelmäßigen Abständen über die bisherige Entwicklung und die Ziele des*der BLuE-Studierenden zu reflektieren. Zudem gibt es einmal wöchentlich eine Lehrveranstaltung, „das große Tutorium“, an der alle BLuE-Studierenden und alle Tutor*innen gemeinsam teilnehmen und in der sowohl inhaltlich gearbeitet als auch Organisatorisches besprochen wird. In einer weiteren Lehrveranstaltung, die ebenfalls für alle verpflichtend ist, geht es um Supervision und Psychohygiene.
WER kann sich anmelden?
Das BLuE-Hochschulprogramm ist für Menschen mit einer sogenannten kognitiven oder psychischen Beeinträchtigung konzipiert. BLuE-Studierende müssen mindestens 18 Jahre alt sein und über grundlegende Fähigkeiten im Bereich Lesen und Schreiben verfügen. Zudem bringt die Teilnahme an den regulären Lehrveranstaltungen die Notwendigkeit eines sicheren Umgangs mit Computer und Handy mit sich. Schließlich sollten Bewerber*innen vorhaben, das Hochschulprogramm zu einem Abschluss zu bringen. Das bedeutet, dass bereits zu Beginn des Programms die Bereitschaft bestehen sollte, vier Jahre Teil dieses Studienprojekts zu sein und die geforderten Leistungen zu erbringen. BLuE-Studierende dürfen keine allgemeine Universitätsreife (z.B. Matura) vorweisen.
WIE ist der Bewerbungsprozess gestaltet?
Die Aufnahme zum Studium erfolgt nach schriftlicher Bewerbung und einem mündlichen Gespräch.
So kann bei Interesse am BLuE-Hochschulprogramm zunächst über die Mailadresse blue.programm@phsalzburg.at Kontakt mit dem zuständigen Steuerungsteam (Lehrende und Verwaltungsmitarbeiter*innen der PH Salzburg) aufgenommen werden. Sofern die Aufnahmekriterien grundsätzlich erfüllt werden, erfolgt eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch. Die Bewerbungsgespräche finden jeweils im April statt, wobei eine Begleitperson mitkommen darf. Entscheidend ist, dass der Wunsch des*r Bewerbers*in deutlich erkennbar wird, aktiver Teil des BLuE-Programms zu sein und sich im Rahmen dieses Programms zu bilden und persönlich zu entwickeln.
Alle Bewerber*innen werden persönlich informiert, ob sie in das BLuE-Programm aufgenommen werden. Pro Studienjahr erfolgt die Aufnahme je zweier Kandidat*innen.
Zeit für persönliche Einblicke
Vielleicht würde es dich in diesem Zusammenhang auch interessieren, wie es mir konkret im BluE-Programm ergeht. Diese Information möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten.
Ich wurde immer wieder gefragt, ob ich vor Studienbeginn nervös war. Eigentlich war ich das nicht. Vielmehr habe ich mich schon sehr auf die bevorstehende Zeit gefreut, man könnte vielleicht sagen, dass ich freudig aufgeregt war. Anfangs habe ich mich zwar durch einen Dschungel an Fragen kämpfen müssen, zum Glück standen mir hier aber stets das zuständige Steuerungsteam sowie meine Tutor*innen mit Rat und Tat zur Seite. So gesehen kann man also vielleicht auch gar nicht davon sprechen, dass ich mich durchkämpfen musste. Die ersten Wochen waren naturgemäß ungewohnt für mich. Ich musste mich erst an die neue Lern- und Umgebungssituation gewöhnen, musste mich im Gebäude zurechtfinden, musste notieren, welche Aufgaben in welchen Lehrveranstaltungen zu erbringen waren. Tja, ich war nun eben einfach eine Studierende mit allen dazugehörigen Aufgaben.
Um allfällige (weitere) offene Fragen, die sich zum BLuE-Programm bei dir ergeben könnten, umfangreich zu beantworten, lade ich dich herzlich ein, ein bisschen in untenstehendem Interview zu schmökern, das meine Tutorin Valerie mit mir durchgeführt hat.
Valerie: Anna, wie bist du auf das BLuE-Programm gestoßen?
Anna: Ich habe eine Halbschwester, die Primarstufenstudierende an der PH in Salzburg war. Nach Jahren hat sie auf der PH-Webseite recherchiert und ist dabei auf das BluE-Programm gestoßen. Sie hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das doch eine „coole Sache“ für mich wäre. Daraufhin bin ich mit meiner Mutter zum Tag der offenen Tür gegangen und dort wurde uns alles bezüglich des Studienprogramms erklärt. Es waren noch andere Bewerber*innen anwesend und ich habe gedacht, dass ich sicher nicht genommen werden würde. Ich war zu dem Zeitpunkt noch ein bisschen unsicherer.
Valerie: Warst du zuerst skeptisch und musstest von Familie und/oder Freund*innen bestärkt werden, bei BLuE mitzumachen?
Anna: Ich habe mir zunächst eigentlich nur gedacht, dass ich mir das Ganze einmal beim Tag der offenen Tür anschauen werde, aber toll fand ich das Programm sofort. Ich habe gefunden, dass das eine „coole Sache“ ist, also dass etwas für Menschen mit Beeinträchtigung gemacht wird.
Valerie: Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden?
Anna: Ich hatte ein Gespräch mit dem Steuerungsteam, wobei mir am Ende dieses Gesprächs mitgeteilt wurde, dass ich zeitnah erfahren würde, ob ich in das Programm aufgenommen werde. Meine Mutter hat dann einen Anruf bekommen und als ihr mitgeteilt wurde, dass ich mich für das Programm qualifiziert habe, habe ich ein großes Glücksgefühl empfunden. Das Gespräch war sehr angenehm und alle waren sehr nett. Vor dem Gespräch war ich ein bisschen nervös.
Valerie: Hattest du Ängste und Sorgen vor deinem Studienbeginn (z.B. „War das wirklich die richtige Entscheidung?“ „Was tue ich da?“ „Werde ich mich wohlfühlen?“)?
Anna: Nein, ich war da ganz neutral, ich habe keine Ängste gehabt.
Valerie: Hast du dich zu jedem Zeitpunkt gut informiert gefühlt, was du tun musst und was von dir erwartet wird?
Anna: Ja, alles war immer ziemlich gut verständlich. Die Kommunikation ist immer super.
Valerie: Hast du dich im Uni-Gebäude immer gut zurechtgefunden und alle Räume gefunden?
Anna: (Lacht) Nein, ehrlich gesagt wäre es vor allem am Anfang gut gewesen, wenn eine Art „Gebäude-Check“ durchgeführt worden wäre. Das Gebäude ist ziemlich groß, da kann man sich schon einmal verirren. Wenn ich aber schon einmal in einem Raum war, dann finde ich ihn auch wieder.
Valerie: Nach welchen Kriterien wählst du deine Lehrveranstaltungen aus?
Anna: Ich wähle sie nach Interesse aus. Die Lehrveranstaltung „Kommunikation und Konflikt“ hat mich z.B. so interessiert, dass ich nicht nur im Wintersemester, sondern auch im Sommersemester eine andere Lehrveranstaltung in diesem Bereich besucht habe. Im ersten Semester habe ich außerdem unter anderem die Lehrveranstaltung „Tanz und Theater“ gewählt, wobei ich im nun anstehenden dritten Semester eine sehr ähnliche Lehrveranstaltung ausgewählt habe, da Tanzen mein Hobby ist.
Valerie: Wissen die Studierenden in den Lehrveranstaltungen, dass du eine BLuE-Studierende bist?
Anna: Bis jetzt – ich bin schon ein Jahr dabei – wurde anfangs immer kommuniziert, dass eine BluE-Studierende im Raum ist und ich wurde vorgestellt. Ich finde es gut, wenn das gleich am Anfang geklärt wird, so wissen alle über meine Situation Bescheid. Das ist vor allem hinsichtlich möglicher Gruppenarbeiten relevant.
Valerie: Wirst du oft gefragt, warum du BLuE-Studierende bist, welche Beeinträchtigung du also hast?
Anna: Manchmal werde ich schon gefragt, es hält sich aber die Waage. Ich sage immer, dass ich eine Lernschwäche habe. Manchmal ist das etwas unangenehm, aber schlimm ist es nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass andere BluE-Studierende ein Problem mit dieser Frage haben. Vielleicht gäbe es da Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass nicht nach der Beeinträchtigung gefragt wird.
Valerie: Hast du in den Lehrveranstaltungen das Gefühl, eine Sonderstellung zu haben, weil du eine BLuE-Studierende bist?
Anna: Nein, ich bin ganz normal in die Gruppe integriert. Ich werde wie jede andere Studierende behandelt, es wird gescherzt und ich habe nie das Gefühl, dass ich ausgegrenzt werde.
Valerie: Ist es ein Problem, eine Gruppe zu finden, wenn in einer Lehrveranstaltungen Teamarbeiten zu erbringen sind?
Anna: Bis jetzt habe ich immer direkt gefragt, ob ich in ein Team dazustoßen darf oder ob man mit mir eine Gruppe bilden möchte und alle waren immer offen. Es gab diesbezüglich also noch nie ein Problem. Auch die Zusammenarbeit in der Gruppe hat immer gut funktioniert.
Valerie: Hattest du Sorge, ob du Anschluss finden würdest in deinem Studium?
Anna: Nein, ich hatte keine diesbezüglichen Sorgen.
Valerie: Wie kommst du mit deinem Arbeitspensum in deinen einzelnen Lehrveranstaltungen zurecht?
Anna: Ich würde sagen, dass ich gut damit zurechtkomme. Ich habe mich ein bisschen dran angepasst. Im ersten Semester kannte ich das gar nicht und vielleicht habe ich mich zum damaligen Zeitpunkt vereinzelt überfordert gefühlt. Ich habe mich aber rasch an die Arbeitsaufträge gewöhnt.
Valerie: Wenn du mit dem Arbeitspensum nicht zurechtkommst, was machst du dann? Kommen dir die LV-Leiter*innen entgegen?
Anna: Ich würde zuerst zu meinen Tutor*innen gehen und das ansprechen, vielleicht haben sie dann eine Idee. Sie würden wahrscheinlich dazu raten, gemeinsam ein E-Mail an den*die LV-Leiter*in zu schreiben, dass der Auftrag reduziert wird. Grundsätzlich ist es in so einem Fall immer gut, das Problem direkt und offen anzusprechen, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir ein bisschen unangenehm wäre, die LV-Leitung um eine Reduktion des Arbeitspensums zu bitten. Da wäre es mir dann lieber, wenn mich ein*e Tutor*in zu einem solchen Gespräch begleiten würde.
Valerie: Wie verbringst du die Zeit zwischen den Lehrveranstaltungen?
Anna: Ich gehe meistens in die Mensa und wenn andere BLuE-Studierende ebenfalls da sind, setze ich mich dazu. Dann esse ich meine Jause und so vergeht die Zeit wie im Nu.
Valerie: Unternimmst du auch privat Zeit mit deinen Studienkolleg*innen? Sind das auch BLuE-Studierende? Hast du Freund*innen gewonnen?
Anna: Ja, schon, vor allem mit einer Studienkollegin, die auch im BLuE-Programm ist, verbringe ich viel Zeit. Wir haben auch privat Kontakt und verbringen unsere Freizeit gerne miteinander. Ab und zu sind wir auch in größerer Gruppe mit (BLuE-)Studierenden Essen gegangen.
Valerie: Hast du dich seit Beginn deines Studiums hinsichtlich deiner Persönlichkeit verändert? Wenn ja, wie?
Anna: Ja, ich denke schon. Ich glaube, dass ich offener geworden bin. Ich bin auch selbstsicherer geworden.
Valerie: Gibt es jetzt etwas, das du dir früher nie zugetraut hättest und dir jetzt gar keine Probleme mehr bereitet (z.B. vor eine Gruppe zu sprechen)?
Anna: Ja, Präsentationen – vor allem über mich selbst – fallen mir nun viel leichter.
Valerie: Hast du das Gefühl, schon viel inhaltliches Wissen im Studium mitgenommen zu haben?
Anna: Ja, ich habe schon extrem viel mitnehmen können, es ist wirklich sehr interessant und ich tausche mich dann zu Hause auch noch mit meinen Eltern über die Inhalte aus.
Valerie: Hast du einen Ratschlag für junge Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich für das BLuE-Programm zu bewerben?
Anna: Ich würde sagen: Probier es einfach aus! Was soll schon passieren? Es zeigt sich ja dann ohnehin rasch, ob man zu diesem Programm passt.
Valerie: Hast du Träume für deine Zukunft? Hast du einen Berufswunsch? Glaubst du, dass die Absolvierung des BLuE-Programms dir bei Erreichung dieser Ziele und Wünsche hilft?
Anna: Ja, ich denke, dass die Absolvierung des BLuE-Programms mir auf jeden Fall bei der Erreichung meiner Ziele hilft. Mein aktueller Wunsch besteht darin, im Bereich Kindergartenassistenz tätig zu sein; im Rahmen des BLuE-Programms werde ich bei der Verfolgung dieses Ziels voll und ganz unterstützt. Dank BLuE werden mir Möglichkeiten eröffnet, die ich sonst nicht hätte. Wenn BLuE nicht wäre, würde ich im Bereich Handel vermittelt werden – dies deshalb, weil ich einen Teilabschluss im Einzelhandel habe –, obwohl Gutachten belegen, dass ich für diesen Bereich nicht geeignet bin. BLuE ist so offen gestaltet, ich kann so viele Sachen ausprobieren und das ist sehr cool.
Valerie: Im Rahmen des BLuE-Programms absolvierst du jedes Semester auch Praktika. Machst du das gerne?
Anna: Ja, die bisherigen Praktika waren alle super, ich habe mich gut mit den Praktikumsprofessorinnen verstanden und sämtliche Aufgaben waren gut zu erledigen. Ich bin schon gespannt auf das kommende Semester, weil ich da im BIFIE als Büroassistentin tätig sein werde. Ich finde es sehr gut, dass es diese Praktika gibt.
Valerie: Was gefällt dir am BLuE-Programm am besten?
Anna: Mir gefällt am besten, dass ich so viel Hilfe und Unterstützung von den Professor*innen und von meinem Kernteam erhalte, das ist nicht selbstverständlich.
Valerie: Hast du dir das Studium so vorgestellt oder ist es ganz anders?
Anna: Ehrlich gesagt habe ich vorher keine Vorstellungen gehabt, ich habe es einfach auf mich zukommen lassen. Und bis jetzt läuft es gut.
Valerie: Danke, liebe Anna, für das spannende Interview. Möchtest du dich noch abschließend mit einem Schlusswort an die Leser*innen wenden?
Anna: Ich finde BluE sehr, sehr gut; ich finde es toll, dass es ein Hochschulprogramm für Menschen gibt, die es im Leben nicht leicht haben. Es ist aber leider das einzige derartige Programm in Österreich. Da gibt es definitiv Ausbaubedarf, so gibt es z. B. auch Studierende aus Wien, die extra nach Salzburg pendeln müssen, um an diesem Programm teilnehmen zu können. BLuE sollte österreichweit ausgebaut werden. Ich bin sehr glücklich, dass ich Teil des BluE-Programms sein darf.