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Im Mai werden die Studierendenvertreter*innen auf Bundes-, Hochschul- und Studienebene neu gewählt werden. Doch was ist in den vergangenen beiden Jahren überhaupt alles passiert? In diesem Beitrag wirft das aktuelle Vorsitzteam der ÖH Uni Salzburg einen Blick zurück und hinter die Kulissen.

Bericht vom Vorsitzteam der ÖH Uni Salzburg: Laura Reppmann, Lara Simonitsch und Manuel Gruber

Von 9. bis 11. Mai sind die Studierenden österreichweit aufgerufen, ihre studentische Stimme in der Studienvertretung, in der Hochschulvertretung und auch auf Bundesebene zu wählen. Dabei wird geklärt, wer die Studierenden ab 1. Juli auf den verschiedenen Ebenen vertreten darf und sich für sie etwa gegenüber Lehrenden, Fachbereichen, Rektorat und Politik in Stadt, Land sowie bundesweit einsetzen wird. Damit endet auch die aktuelle Funktionsperiode und damit auch unsere Zeit im Vorsitz der ÖH an der Universität Salzburg. Eine für uns und unser Team, bestehend aus vielen Ehrenamtlichen aus den Koalitionsfraktionen GRAS, VSStÖ und LUKS sowie einer Reihe von nicht fraktionierten Personen, aufregende, von Höhen und Tiefen geprägte Zeit geht damit zu Ende.

Ein weiteres Corona-Jahr  

Geprägt war diese Zeit auch von den großen Krisen unserer Zeit. Zunächst ist hier sicherlich die Corona-Pandemie zu nennen, die auch mit unserem Funktionsantritt am 1. Juli 2021 nicht vorbei war. Vielmehr war im Wintersemester 2021/22 ab Mitte November wieder Fernlehre angesagt und zwischen Impfung, Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht versuchten wir, die Regelungen und das Vorgehen an der Uni möglichst studierendenfreundlich zu gestalten und Studierende zu informieren sind. Wöchentliche Sitzungen im Covid-19-Präventionsteam mit Rektorat, Betriebsräten und mehreren Unistellen standen dazu ebenso an wie unzählige Mails, Telefonate und Gespräche, um etwa Probleme, die auftauchten, zu lösen. Hier setzte sich die ÖH auch klar für die Impfung als Ausweg aus den einschneidenden Maßnahmen ein, um etwa wieder Leben an der Uni möglich zu machen und positionierte sich hier auch gegen Verschwörungstheorien und anderes wissenschaftsleugnendes Vorgehen. 

Studierende sozial unterstützen 

Neben den Herausforderungen der Pandemie für Studium und Co. belasteten und belasten die Krisenjahre vor allem auch die Psyche gerade von jungen Menschen, wie diverse Studien, aber auch die tägliche Beratungszeit zeigen. Entsprechend wichtig war und ist auch die Einrichtung eines Mental Health Fonds, mit welchem wir als ÖH Uni Salzburg Studierende seit dem Sommersemester 2022 bei der Anspruchnahme von Psychotherapie-Maßnahmen finanziell unterstützen. Hinzukam zu den Herausforderungen der Pandemie spätestens mit dem Angriff Putins auf die Ukraine eine massive Teuerung in vielen Bereichen auch des studentischen Lebens. Für uns als ÖH war und ist klar, dass wir Studierende mit diesen Herausforderungen nicht alleine lassen dürfen. So wurden die Richtlinien für unsere Unterstützungsmaßnahmen angepasst und es erfolgt in der Universitätsvertretung eine laufende Auseinandersetzung, wie wir Studierende noch besser finanziell unterstützen können. Ein Beispiel hierfür ist auch die Erhöhung des Mensazuschusses auf 1 Euro pro Mittagessen, die wir mit Beginn des Sommersemesters 2023 umgesetzt haben. Auch wirkten wir gemeinsam mit den Kolleg*innen in der ÖH-Bundesvertretung und anderer lokaler ÖH-Vertretungen im Rahmen der Reform der Studienförderung dahingehend hin, dass künftig eine automatische Inflationsanpassung bei der Studienbeihilfe erfolgen wird. 

Für ein gutes Klima an der Uni 

Neu eingerichtet wurde mit der aktuellen Funktionsperiode auch der Umweltfördertopf, um Studierende bei Projekten in Zusammenhang mit der Klimakrise und dem Umweltschutz zu unterstützen. Denn die Klimakrise ist für die ÖH Uni Salzburg eine der größten Krisen der aktuellen Gesellschaft und betrifft Studierende, welche als junge Gesellschaftsgruppe die Folgen zunehmend spüren werden. Deswegen sehen wir uns in der Verantwortung, den Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen. Damit konnten wir als ÖH die Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende bei eigenen studentischen Projekten nochmals ausgebaut werden, ebenso wie es gelungen ist, eine Reihe von ÖH-Clubs in der aktuellen ÖH-Funktionsperiode einzurichten und so studentisches Engagement zu unterstützen. Unterstützt haben bzw. unterstüzen wir so auch die Aktivitäten von Erde Brennt Salzburg, um hier für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Uni einzutreten. 

Herausforderungen bedingen auch Veränderungen 

Doch die Inflation und die Teuerungen belasten nicht nur uns Studierende, sondern auch die Hochschulen. Hier setzten wir uns gemeinsam mit ÖH-Bundesvertretung und anderen lokalen ÖH-Vertretungen gegenüber der Bundesregierung für mehr finanzielle Mittel ein, damit wir Studierende nicht aufgrund der Teuerungen auch noch einen Qualitätsabbau in Lehre und Studium fürchten müssen. Auch wenn vonseiten des Bundes für 2023 zusätzliche Gelder freigegeben wurden, gilt es hier wachsam zu bleiben und fortlaufend sich dafür einzusetzen, dass eine hinreichende Finanzierung der Hochschulen sichergestellt ist. Auch sonst waren wir als ÖH in den vergangenen 22 Monaten bildungspolitisch aktiv. Etwa dahingehend, dass die Online-Lehre auch zukünftig ein Teil der Lehre an der Uni Salzburg bleibt und so für Studierende auch die Vereinbarkeit zwischen Studium und Job, Betreuungspflichten, physischen oder psychischen Einschränkungen oder anderen Lebenssituationen zu erhöhen – etwas wo es noch einiges an Einsatz erfordern wird. Dazu gehört etwa eine hinreichende technische Ausstattung der Lehrräume an der Uni, die wir laufend einfordern und die jetzt mit dem Sommersemester 2023 mit der Einrichtung von einigen hybrid-fähigen Seminarräumen an den verschiedenen Unistandorten auch zum Teil umgesetzt wurde. 

Dazu gehört aber auch, dass die Lehrenden über die hinreichenden didaktischen Fähigkeiten verfügen, um die technischen Möglichkeiten im Sinne eines guten Studiums für alle nutzen zu können. Während der letzte Entwicklungsplan der Uni als strategisches Instrument, wohin sich die Uni etwa in den Bereichen Lehre/Studium, Internationales usw. entwickeln soll, im stillen Kämmerlein erstellt wurde, konnten und können wir in der aktuell laufenden Erstellung des neuen Entwicklungsplans die studentische Stimme sichtbar machen und waren/sind als ÖH in nahezu allen Arbeitsgruppen vertreten, um etwa auf die Stärkung der Hochschuldidaktik und der Unterstützung der Lehrenden in Aspekten der digitalen Lehre hinzuwirken. 

Bildungspolitisches Bohren von oft dicken Brettern 

Was mehr Transparenz und Konsequenz von Evaluierungen angeht, konnten wir durch die Mitwirkung am universitären Qualitätssicherungs-Audit sowie an mehreren Gesprächen die Notwendigkeit erfolgreich einbringen, dass hier Veränderungen essentiell sind, damit eine tatsächliche Qualitätssicherung von Lehrveranstaltungen und Studien erfolgt. Anzuführen ist auch die erreichte Änderung der Satzung der Uni, wonach nun bei Berufungsverfahren von Professor*innen verpflichtend nicht nur wissenschaftliche Vorträge vorgesehen sind, sondern sich Bewerber*innen auch mit ihren Lehrerfahrungen bei einem Lehrvortrag beweisen müssen. Auch die Beurlaubungsmöglichkeit bei psychischen Beeinträchtigungen konnte umgesetzt werden, während etwa bei einer Verringerung der Anwesenheitspflichten trotz wiederholter Interventionen bei verschiedenen Akteur*innen kein Durchbruch erreicht werden konnte. Weiterhin setzen wir uns bei regelmäßigen Treffen mit den Entscheidungsträger*innen der Uni dafür ein, dass jeweils aktuelle Probleme von Studierenden gelöst werden können bzw. eine Lösungsfindung erwirkt wird.

Universitätspolitisch geprägt war die auslaufende Funktionsperiode aber sicherlich auch von der Wahl einer neuen Rektorin oder eines neuen Rektors, welche*r ab Herbst 2023 die Uni Salzburg leiten wird. Bereits im Frühjahr 2022 hatten wir als ÖH rund um die angestrebte Wiederbestellung des aktuellen Rektorates in einem verkürzten Verfahren die Stimme der Studierenden sichtbar gemacht. Im Hinblick auf die Ausschreibung und die Wahl konnten erfolgreich offene Hearings für die gesamte Uniöffentlichkeit erreicht werden und wohl bisher einzigartig in Österreich auch, dass mit der 1. Stellvertretenden Vorsitzenden der ÖH Uni Salzburg eine Studierende Mitglied für die Findungskommission einer/eines neuen Rektor*in wurde. 

Studentisches Leben wieder möglich gemacht 

Doch zum studentischen Leben gehören nicht nur Lehrveranstaltungen und Prüfungen, sondern auch ein geselliges Zusammensein und die Vernetzung der Studierenden. Mit einem schrittweisen Abklingen der pandemischen Maßnahmen war es uns als ÖH, gerade ab dem Sommersemester 2022, ein großes Anliegen, die Uni wieder zu beleben und so Studierende auch wieder zu vernetzen: So organisierten wir mit als ÖH mit unserem Team etwa zu Beginn des Semesters (Sommersemester 2022, Wintersemester 2022/23, Sommersemester 2023) verschiedene Aktivitäten für Erstsemestrige und auch bei diversen Partys in den verschiedenen Clubs der Stadt gelang es, die Studierenden nach den insgesamt vier nahezu Online-Semestern wieder zusammenzubringen und zu vernetzen. Einer der Höhepunkte war hier sicherlich das große Studierendenfest im Rockhouse im Sommersemester 2022. Dazu kam und kommt der fortlaufende Einsatz für mehr Raum für Studierende an der Uni, dessen Notwendigkeit erfolgreich bei der Uni eingebracht werden konnte und bisher mit der Alten Cafeteria in der NaWi, der Einrichtung eines Lernraumes in der GesWi und der für das Sommersemester 2023 angesetzten Sanierung des Amphitheaters erfolgreich umgesetzt werden konnte. Weitere Maßnahmen dahingehend werden hoffentlich in den nächsten Semestern folgen.

Service, das hilft. 

Nicht vergessen werden darf die viele Verwaltungsarbeit, die in der ÖH anfällt, aber vielfach nicht sichtbar wird. Die Verwaltung bezieht sich zum einen auf die Verwaltung des Budgets der ÖH, das insgesamt rund 500.000 Euro pro Jahr beträgt. Anzuführen ist hier etwa, dass der aktuellen ÖH-Exekutive der ÖH Uni Salzburg gelungen ist, ein Minus von 48.000 Euro innerhalb eines Jahres wieder auszugleichen sowie die gesteigerte Transparenz der ÖH-Arbeit. So wurde etwa ein Projektmonitor eingerichtet ebenso wie Tätigkeitsberichte und Anfragen nun ebenso transparent für die Studierenden einsehbar sind. Zum anderen gehört auch der administrative Verwaltungs- und Koordinationsaufwand in Zusammenhang mit den vier hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und den rund 500 Ehrenamtlichen in den Studien- und Fakultätsvertretungen sowie den Referaten zum Daily-Business. Nicht unwesentlich ist dabei auch unser ÖH-Beratungszentrum, in welchem Studierende zu allen Fragen rund ums Studium Antworten erhalten, sowie die verschiedenen Services wie der kostenlose Mietrechtsberatung, ein PlagiatScan oder die Börsen, mit denen wir auch in den vergangenen zwei Jahren versucht haben, Studierende zu unterstützen. 

9. bis 11. Mai: Wählen gehen! 

Zusammenfassend waren es bisher fast vier äußerst spannende und ereignisreiche Semester, in denen wir als Vorsitzteam gemeinsam mit unserem Team in den Referaten sowie in den Studien- und Fakultätsvertretungen und im kritisch-konstruktiven Austausch mit verschiedenen Akteur_innen für die Studierenden der Uni Salzburg arbeiten durften und können. Dafür möchten wir allen, die daran mitgewirkt haben, aber auch jenen, die uns vor Herausforderungen gestellt haben, herzlich danken! Nun liegt es an euch, liebe Studierende, bei den ÖH-Wahlen von 9. bis 11. Mai mit einer zahlreichen Teilnahme eurer studentischen Vertretung eine starke Stimme zu geben und damit die ÖH auch in den kommenden zwei Jahren für euch aktiv sein und euch im und rund ums Studium unterstützen kann. Alle Infos zur Wahl findet ihr auch unter https://www.oeh-salzburg.at/oeh-wahl-23 sowie auf unseren Social-Media-Kanälen!

Ihr habt Fragen oder Anliegen? Dann meldet euch gerne bei uns unter vorsitz@oeh-salzburg.at oder auf Social Media!

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