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Dieses Wort beschreibt, „an starren Kategorien orientierten, undifferenzierten, engstirnigen Denkweisen“ festzuhalten. Aber warum stecken wir andere Menschen immer in unsere imaginären Schubladen? Sollten wir versuchen, diese Denkweise nicht mehr anzuwenden und funktioniert dies überhaupt?

Von Alica Diem

Was bedeutet es, in Schubladen zu denken?

Wenn wir eine Person kennenlernen, egal ob in der Arbeit oder im Privatleben, wird sie von uns automatisch in eine Schublade gesteckt. Gesellschaftlich gesehen beschreibt das Schubladendenken nichts anderes als entwickelte Vorurteile und Stereotypen, welche unser Denken und in Folge unser Verhalten beeinflussen. Jede einzelne Lade ist zum Beispiel mit „sympathisch“, „arrogant“ oder „bedrohlich“ etikettiert. Und so schieben wir Menschen in diese Kategorien, wie sie uns zu diesem Zeitpunkt gerade erscheinen. Egal, ob diese Person dieser Eigenschaft wirklich entspricht. Diese Denkweise passiert oft sehr prompt und unüberlegt.

Warum Menschen in Schubladen denken?

Jeder von uns hat seine imaginäre Kommode, in die er Menschen steckt. Manche tendieren dazu stärker, manche weniger. Ausschlaggebend für dieses Verhalten ist nicht die Intelligenz, sondern die Erfahrung und das Alter, aber auch die Erziehung.

Die Frage ist aber, warum verwenden wir dieses Schubladendenken denn so oft. Es fällt unter kategoriales Denken und unter die Kognitionswissenschaften. Unser Gehirn erstellt Kategorien, eingeteilt ist alles, was wir sehen und womit uns beschäftigen, um uns einiges zu erleichtern, praktisch erscheinen zu lassen und um unseren Alltag zu sortieren. Die meisten Einordnungen passieren im Unterbewusstsein. Das Denken in Schubladen reduziert also die Informationslast in unserem Gehirn.

Nützen und Nachteile

Menschen werden immer ein kategoriales Denken haben, denn so funktioniert unser Gehirn.

In einer Schublade befinden sich viele nützliche Informationen zu einer Person, zum Beispiel eine Vorstellung beziehungsweise eine Erwartung, wie diese Person sich verhalten soll oder eben nicht verhalten sollte, dadurch entsteht eine vorgefertigte Meinung.

Wir bevorzugen Denkschubladen, weil es einfach ist, doch durch diese Vereinfachung werden wichtige Aspekte ausgelassen. Diese Vorstellungen einer Person sind meist falsch und unvollständig, zudem basiert sie meist auf Vorurteilen und Klischees, mit denen man anderen oft Unrecht tut und schadet und es schränkt unsere Toleranz und das Weitdenken enorm ein.

Auf das Schubladendenken verzichten

Speziell in der Arbeitswelt, aber auch im Privatleben wäre es wichtig, auf Klischees und Vorurteile zu verzichten. So wird man möglicherweise zur Inspiration und überzeugt Menschen, anderen auch ohne Vorurteile zu begegnen. Zudem hilft diese Einstellung, neue Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden. Auf das Schubladendenken bewusst zu verzichten, hilft außerdem an Probleme offener und kreativer heranzutreten und sie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Eine Schublade für sich selbst

Oft kreiert man nicht nur eine Schublade für sein Umfeld, sondern auch für sich selbst, um den Erwartungen seiner Mitmenschen zu entsprechen. Dabei wird aber leider die eigene Persönlichkeit vernachlässigt. Jedoch kann man nie jedes Menschen Vorstellung von sich selbst gerecht werden, sollte es auch gar nicht erst versuchen. Viel besser wäre es, seine eigene Persönlichkeit authentisch zu präsentieren und zu entfalten, denn Menschen stecken einen ohnehin in eine Schublade.

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