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Über 400 Songs sind über die letzten 20 Jahren auf den Xtra Ordinary Samplern erschienen. Mit Erfolg: Vielen MusikerInnen gelang dadurch der Durchbruch. Heuer, zum 20. Jubiläum hat sich das Rockhouse etwas Besonderes einfallen lassen.

Christoph Mödlhamer

20 Jahre Rockhouse

© Jasmin Walter

 

Zum runden Jubiläum des Samplers ließ sich das Rockhouse als Projektverantwortlicher etwas Besonderes einfallen: Zum einen erscheint die 20. Ausgabe als Doppel-CD. Diese beinhalten 42 Songs von Salzburger KünstlerInnen und Bands, die einen Überblick über die Salzburger Szene geben. Manche der InterpretInnen sind schon über die Salzburger Szenegrenzen hinaus bekannt und sorgen sogar bereits international für Furore. Andere wiederum sind in der Anfangsphase und gelten (noch) als Geheimtipps. Zum anderen wird die Jubiläumsausgabe des Samplers auch auf Vinyl in limitierter Auflage veröffentlicht. Darauf befinden sich die bisherigen acht PreisträgerInnen des Heimo Erbse Förderpreises, dessen Kooperationspartner das Rockhouse ist: Steaming Satellites, Mynth, Plastotype, Olympique, Mel Mayr, The More Or Less, The Helmut Bergers, Zufallstreffer. Ebenfalls vertreten sind zwei Salzburger Szenegrößen, die den Durchbruch für die Jury zu rasant und auch ohne die Hilfe des Erbse-Preises meisterten, nämlich The MakeMakes und Dame. Dass die 20. Ausgabe etwas Besonderes sein musste, wusste Rockhouse-Geschäftsführer Wolfgang Descho bereits seit fünf Jahren: Ein Vinyl-Release musste her. Dass man damit genau in die momentane Vinyl-Retro-Revival-Welle (siehe uni:press #687) gerät, war eher Zufall. Dieser Zufall ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits wird der in Kleinauflage erscheinende Schallplatten-Sampler so zum begehrten Sammlerstück und Zeitdokument. Andererseits wurde es knapp, die Vinyl-LP rechtzeitig zur Erbse-Preisverleihung in den Händen halten zu können, da Schallplatten deutlich länger in der Produktion benötigen und die Presswerke durch das Wiederaufleben des Vinyls ausgelastet waren.

 

Xtra Ordinary, eine Erfolgsgeschichte

Für das erfolgreiche Projekt Xtra Ordinary zeichnet sich Wolfgang Descho verantwortlich, der damit auf großes Gegeninteresse stieß. Sowohl die Quantität als auch die Qualität der Beiträge stiegen kontinuierlich. Der eigentlich simple Hintergedanke bei der seit 1997 jährlich erscheinenden CD ist es, eine Visitenkarte der Salzburger Musikszene zu zeichnen. Dadurch soll auf neue aufstrebende KünstlerInnen und Bands aufmerksam zu machen und eine Plattform für MusikerInnen geboten werden, sich zu präsentieren. Das dies mehr als gelungen ist, dürfte keine Zweifel auslösen. Ein Blick auf die Trackliste der vergangenen Sampler zeigt,  dass viele KünstlerInnen und Bands von damals den Sampler erfolgreich als Sprungbrett in das Musikgeschäft nutzen konnten. Zu Beginn der Samplerreihe war es für Musikerinnen sehr schwierig an die Öffentlichkeit zu gelangen und Aufmerksamkeit zu erregen. Dies hat sich in Zeiten des Internets zwar gewandelt, der Sampler verfügt dennoch über seine Daseinsberechtigung: Bands, können ihn als Referenz verwenden, das Rockhouse selbst verschickt ihn an Booking-Agenturen und Plattenlabels, die dadurch schon so manche Entdeckung gemacht und den Grundstein für weiterführende Karrieren im Musikbusiness gelegt haben.

 

Heimo Erbse Preis als Starthilfe

Zusätzlichen Aufschluss über den Impact des Rockhouse-Samplers  gibt die auffällig hohe Korrelation zwischen MusikerInnen, die in den vergangenen Jahren Lieder für den Xtra Ordinary-Sampler beisteuerten und den PreisträgerInnen des renommierten Heimo Erbse-Förderpreises zur Unterstützung junger MusikerInnen aus dem Nachlass des Komponisten Heimo Erbse. Auch die diesjährigen Erbse-Preisträger, die Indie-Pop-Band Please Madame, setzen diese Tradition fort und sind mit dem Song „Too Much Cologne“ auf der aktuellsten Ausgabe des Rockhouse-Samplers vertreten. Für eine nachfolgende Karriere im Musikgeschäft dient diese mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung als gute Starthilfe. Das Preisgeld wollen Please Madame dazu verwenden, zukünftige Projekte, wie CD-Produktionen zu finanzieren.

20 Jahre Rockhouse

© Jasmin Walter

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